Kurswechsel in der Energiepolitik: Die Strategie der neuen Bundesregierung

Frischer Wind für erneuerbare Energien: Was Kanzler Merz plant – und was das für Ihr Unternehmen bedeutet

Liebe Leserinnen und Leser,

Mit dem etwas holprigen Amtsantritt von Friedrich Merz und der neuen Koalition aus CDU/CSU und SPD beginnt eine neue Etappe der deutschen Energie- und Klimapolitik. Die neue Regierung nimmt ihre Arbeit in bewegten Zeiten auf – von geopolitischen Spannungen bis zu einer fragilen Weltwirtschaft und massivem Druck durch die Klimaziele. Gerade vor diesem Hintergrund werden für Unternehmen bezahlbare Energiepreise, ein effizienter Netzausbau und zielgerichtete Dekarbonisierungs­maßnahmen zu zentralen Aufgaben der nächsten Monate. Die Koalition will wirtschaftliche Impulse setzen und Bürokratie abbauen, um Industrie und Mittelstand zu entlasten. Erfahren Sie, welche Maßnahmen geplant sind und was diese für Sie und Ihr Unternehmen bedeuten.

Strom wird günstiger – für Haushalte und Industrie

Die Koalition verspricht eine spürbare Entlastung: Durch die Reduzierung der Stromsteuer auf das EU-Mindestmaß, niedrigere Netzentgelte und eine erweiterte Entlastung durch den Industriestrompreis sollen Haushalte und Unternehmen dauerhaft mindestens fünf Cent pro Kilowattstunde sparen. Auch die Gas-Speicherumlage entfällt, was die Energiekosten für die Industrie deutlich senken und neue Investitionen ermöglichen soll.

Versorgungssicherheit durch neue Gaskraftwerke

Ein zentrales Ziel bleibt die Versorgungssicherheit. Bis 2030 sollen bis zu 20 Gigawatt neue Gaskraftwerksleistung entstehen, um Netzengpässe zu vermeiden. Eine Rückkehr zur Kernenergie ist ausgeschlossen. Zugleich prüft die Regierung systematisch den Investitionsbedarf beim Netzausbau und in der Kraftwerksplanung. Förderprogramme für Wasserstoff und CO₂-Abscheidung (CCS/CCU) sollen die Industrie klimafreundlicher machen und steuerlich unterstützten.

Erneuerbare Energien: Wachstum mit System

Die Koalition will die Klimaneutralität 2045 weiterhin verfolgen. Die Regierung setzt demnach weiterhin auf den Ausbau erneuerbarer Energien, ist nun aber stärker auf Systemintegration und Kostenkontrolle ausgerichtet. Genehmigungen für Wind und Solar sollen vereinfacht, alle Potenziale – von Bioenergie über Geothermie bis Höhenwindkraft – besser genutzt werden. Auch innovative Technologien wie Abwasserwärme und Wärmerückgewinnung rücken in den Fokus. Parallel dazu sollen digitale Stromnetze, smarte Speicher und dynamische Stromtarife die Netzstabilität verbessern und Verbräuche effizienter steuern. Rechenzentren, Speicher, sowie große Erzeuger sollen netzdienlich angesiedelt werden. Mit einer Grüngasquote soll zudem ein marktgerechtes Instrument eingeführt werden, um die Dekarbonisierung des Gasmarktes voranzutreiben.

Energiepolitik, Erneuerbare Energie
Abbildung 1: Die neue Regierung setzt auf Technologieoffenheit - sie will alle erneuerbaren Energien fördern.

Gebäude und Heizen: Änderungen im Wärmesektor

Das bisherige Gebäudeenergiegesetz (GEG), auch bekannt als „Heizungsgesetz“, soll durch ein technologieoffeneres und anwendungsfreundlicheres Gesetz ersetzt werden. Merz setzt auf marktwirtschaftliche Steuerung: Hohe Preise fossiler Energieträger sollen den Umstieg auf klimafreundliche Heizsysteme selbst in Gang setzen. Zudem wollen die Koalitionspartner die Verzahnung von Gebäudeenergiegesetz und kommunaler Wärmeplanung vereinfachen.

Abschied vom Förderstaat – Hin zu Marktanreizen

Im Unterschied zur Scholz-Regierung, die auf staatliche Förderung und verbindliche Klimaziele setzte, verfolgt Merz einen liberaleren Ansatz: Weniger Subventionen, dafür dauerhafte steuerliche Entlastung und mehr Eigenverantwortung. Die Ampelregierung hatte umfangreiche Programme zur Förderung von Effizienz und Modernisierung aufgelegt – nun liegt der Fokus stärker auf Marktmechanismen, Eigeninitiative, Flexibilität und Technologiesouveränität.

Industrie im Wandel: Effizienz entscheidet

Energiepolitik, Energiemarkt
Abbildung 2: Mit den Vorhaben der neuen Regierung wird der Energiemarkt nicht übersichtlicher - hier ist intelligentes Energie- und Lastmanagement gefragt.

Für Industrie und Mittelstand bedeuten die neuen Rahmenbedingungen sinkende Kosten – aber auch steigende Anforderungen an das Energiemanagement. Die Strompreisstruktur wird volatiler, feste Lieferverträge verlieren an Attraktivität. Wer von günstigem Strom profitieren will, muss Verbrauch und Lasten flexibel steuern. Gleichzeitig bleiben gesetzliche Effizienzpflichten bestehen: Große Unternehmen müssen laut Energieeffizienzgesetz ihren Gesamtenergieverbrauch systematisch erfassen und verbessern.

Netzprobleme früh erkennen – Energiekosten gezielt senken

Mit dem Kurswechsel der Energiepolitik steigen Ihre Anforderungen: Volatile Strompreise, stärkere Einspeisung aus Erneuerbaren und neue Vorgaben zur Energieeffizienz fordern mehr Kontrolle und Reaktionsfähigkeit im Netzbetrieb. Genau hier setzt KBR an.

Unser 360°-Konzept hilft Ihnen, gezielt gegenzusteuern:

  • Intelligentes Lastmanagement verschiebt Spitzenlasten automatisch – Sie nutzen Strom dann, wenn er günstig ist.
  • Energiedatenmanagement erfüllt alle Anforderungen nach EnEfG und ISO 50001 – rechtssicher und effizient.
  • Power Quality Monitoring überwacht kontinuierlich die Spannungsqualität – Sie erkennen Störungen oder Netzschwankungen frühzeitig und verhindern kostenintensive Maschinenausfälle.
  • Netzanalysatoren liefern präzise Echtzeitdaten – ideal, um kritische Netzzustände sofort zu erfassen.
  • Netzfilter senken effektiv Oberschwingungen – Ihre Anlagen laufen störungsfrei und langlebig.
  • Blindleistungskompensation reduziert unnötige Energieverbräuche – Sie sparen gezielt bei Netzentgelten.

Das 360°-Energie­management­konzept von KBR vereint all diese Komponenten in einem durchgängigen System – für mehr Wirtschaftlichkeit, Versorgungssicherheit und Transparenz in Ihrem Betrieb.

Fazit: Chancen nutzen, Unsicherheiten aktiv begegnen

Die Merz-Regierung verspricht Entlastung für Industrie und Mittelstand bei gleichzeitiger Fortführung der Energiewende. Unternehmen profitieren von niedrigeren Abgaben und neuen Freiheiten – stehen aber auch vor höheren Flexibilitäts- und Effizienzanforderungen. Noch ist unklar, wie die ambitionierten Maßnahmen im Detail umgesetzt werden, wie schnell sie wirken – und wie ihre Finanzierung auf solider Grundlage gesichert wird. Umso wichtiger ist es, jetzt auf zukunftssichere Energieüberwachung, intelligente Steuerung und stabile Netzqualität zu setzen. Mit den modularen Lösungen von KBR lässt sich der Wandel aktiv gestalten. Wir begleiten Sie dabei als zuverlässiger Partner – von der Analyse bis zur Umsetzung.

Jonas Klaus | Technischer Redakteur

Ihr Jonas Klaus

Technischer Redakteur
KBR GmbH